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17.04.2023

Grünes Licht für Naturkindergarten

Auszug aus der Gemeinderatssitzung vom 17. April 2023

Grünes Licht für Naturkindergarten

Gemeinderat stimmt neuer Betreuungseinrichtung zu und beschließt Umbau der Grundschule

Veränderungen stehen an: Die Räumlichkeiten in der Ersinger Kirchbergschule sollen neu strukturiert werden, um künftig Betreuungs- und  Unterrichtsqualität zu verbessern und eine nachhaltige Lösung zu schaffen.

Beide Beschlüsse fielen einstimmig, ohne Diskussionen und kritische Fragen: Der Kämpfelbacher Gemeinderat war sich einig, die Betreuungs- und Unterrichtssituation für Kinder in der Kommune verbessern zu wollen. Dazu soll nicht nur die Kirchbergschule räumlich neu strukturiert, sondern auch ein Naturkindergarten in der Gemeinde angesiedelt werden. Dessen Träger wird nach dem Ratsbeschluss der Internationale Bund (IB) sein, der in der Gemeinde bereits tätig und als verlässlicher Partner bekannt ist. Auf seinen Vorschlag hin wird der Naturkindergarten auf einem gemeindeeigenen Grundstück auf dem Ersinger Kirchberg eingerichtet – und zwar hinter dem Clubhaus des örtlichen Fußballclubs, dessen Sportplatz ganz in der Nähe liegt. Außerdem nicht weit entfernt ist die Kirchbergschule, in der der Internationale Bund bereits mit Betreuungsangeboten vertreten ist. Im Gemeinderat war man sich einig, dass nun Nägel mit Köpfengemacht werden sollen: Schon im September dieses Jahres soll der neue Naturkindergarten an den Start gehen. Denn aktuell fehlen laut Sitzungsvorlage für Über-Dreijährige ab dem kommenden Herbst fünf Betreuungsplätze, plus vier weitere für Flüchtlingskinder.

Im Naturkindergarten wird der Nachwuchs viel Zeit im Freien verbringen. Als Schutzunterkunft schafft der IB deswegen einen Bauwagen an, der rund 113.000 Euro kosten wird. Inklusive Geländegestaltung und Einrichtungsgegenständen wie Spielsachen und Geschirr rechnet man mit Gesamtkosten von rund 150.000 Euro, die die Gemeinde tragen wird. Nachdem der Gemeinderat dem Naturkindergarten zugestimmt hat, will die Verwaltung in einem nächsten Schritt die baurechtlichen und forstrechtlichen Voraussetzungen abstimmen, entsprechende Genehmigungen beantragen und einholen. Parallel will der IB sich unter anderem um die Bestellung des Bauwagens, um die notwendigen rechtlichen Abstimmungen und die Mitarbeiterplanung kümmern. Im Gemeinderat gab es ausschließlich Lob für das Vorhaben. Etwa von Christine Fischer (MuM), die einen Naturkindergarten für „sinnvoll und nützlich“ hält: „Die Kinder profitieren von dieser Zeit.“ Fischer regte an, bei entsprechender Resonanz eine ähnliche Einrichtung künftig auch in Bilfingen umzusetzen.

Lob aus dem Gremium gab es auch für die geplante räumliche Neustrukturierung an der Ersinger Kirchbergschule. Dort sollen die bisher als Kindergarten genutzten Flächen im Hauptgebäude künftig zum Mehrzweckraum werden. Einen entsprechenden Baubeschluss hat der Gemeinderat nun einhellig und ohne Diskussion gefasst – und auch gleich einen Architekten mit den entsprechenden Planungen beauftragt. Möglich ist die Umnutzung der Räumlichkeiten, weil der katholische Kindergarten seine Außengruppen in der Kirchbergschule zum Herbst aufgibt und sich auf den Betrieb in seinem Stammhaus konzentriert (wir berichteten). An seiner Stelle übernimmt der Internationale Bund, der dann allerdings nicht die freiwerdenden Räume im Untergeschoss des Hauptgebäudes nutzt, sondern seine Tätigkeit in einem anderen Gebäude, dem sogenannten C-Bau, aufnimmt, wo er ohnehin bereits mit Betreuungsangeboten vertreten ist.

Bisher hat er sich dieses Gebäude mit der Schule geteilt. Was laut Sitzungsvorlage in Bezug auf den Datenschutz und die Geräuschkulisse allerdings nicht optimal war. Deswegen sollen die Klassenzimmer nun raus aus dem C-Bau und ins Hauptgebäude umziehen – dort, wo sich aktuell noch der Musiksaal befindet. Dieser verwandelt sich künftig in einen Mehrzweckraum und wandert in die frei werdenden Räumlichkeiten im Untergeschoss. Rund 130 Quadratmeter soll der Mehrzweckraum groß werden und neben der Schule auch den Vereinen zur Verfügung stehen. Bis zum Jahresende sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein, die für die Schule nicht ganz ohne Beeinträchtigungen über die Bühne gehen und die Gemeinde rund 265.000 Euro kosten werden.

Text und Foto: Nico Roller